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Aktuelles

07.09.2023

Linus Engeln, Jens Ternirsen und Noah Körholz bringen Medaillen mit nach Detten

Wie schon berichtet traf sich am letzten Wochenende die deutsche Rennsportelite am Fühlinger See in Köln um die neuen Deutschen Meister im Kanurennsport zu ermitteln. Der Canu Club Emsdetten (CCE) machte sich mit 11 Sportlern auf den Weg nach Köln und erhoffte sich im Vorfeld ein paar Medaillen mit in die Emsstadt nehmen zu können. Der Plan ist aufgegangen. Linus Engeln, Jens Ternirsen und Noah Körholz hatten auf dem Heimweg insgesamt 6 Medaillen im Gepäck.
Von Dienstag bis Donnerstag wurden alle Vor- und Zwischenläufe gefahren. Über den Zwischenlauf mussten sich unsere Sportler für die Endläufe qualifizieren. Das war schon ein strammes Programm und kostete Kraft. Zumal ein paar Sportler gesundheitlich etwas angeschlagen in die DM gestartet sind.
Von den Strapazen der Vor- und Zwischenläufe ließen sich Linus Engeln, Jens Ternirsen und Noah Körholz nicht aufhalten. Die drei Jungs erreichten einige Finals. Linus Engeln qualifizierte sich jeweils im K1 über 500m und 1000m für das Finale. Dort wartete sehr starke Konkurrenz. So startete beispielsweise der neue Deutsche Jugendmeister Ferdinand Bertram in diesem Jahr als Jugendlicher Kanute bereits bei den älteren Junioren auf der Junioren Weltmeisterschaft. Daran kann man erkennen, wie hart die Konkurrenz war. Linus Engeln kam am Start gut weg, aber am Ende des Rennens fuhren leider ein paar Sportler vor ihm über die Ziellinie. Am Ende war es ein hervorragender 5. Platz auf dieser Strecke. Nach einer Erholungspause musste er über die 1000m im K1 an den Start gehen. Der Start ist nicht so optimal gelaufen und das machte sich bei der starken Konkurrenz im Rennen sofort bemerkbar. Er konnte die Führungsspitze nicht mehr einholen und kam als 8. ins Ziel. Durch seine Ergebnisse im K1 hat sich Linus Engeln einen Traum erfüllt und darf am kommenden Wochenende bei der Olympic Hope Regatta in Poznań (Polen) für Deutschland an den Start gehen. Die Jugendlichen, die in diesem Jahr bereits auf der Junioren WM paddelten, dürfen auf der Olympic Hope Regatta nicht starten. Dadurch bekommen auch andere, erfolgreiche Sportler eine Chance im Deutschlandtrikot auf einer internationalen Regatta auf Medaillenjagd zu gehen. Das ist ein grandioser Erfolg für den noch jungen CCE-Sportler. Alle mitgereisten CCE´ler haben sich riesig für ihn gefreut und ihm herzlich gratuliert. Aber damit war die Erfolgsgeschichte noch nicht zu Ende. Es standen noch die Mannschaftsbootsentscheidungen auf dem Programm. Im K2 über 1000m startete Linus Engeln mit seinem 2-er Partner Lukas Drossart von der SG Holzheim. Nach den Erfolgen im Einer, Lukas Drossart wurde Deutscher Meister über seine 1000m Paradestrecke, sollten auch Erfolge im Mannschaftsboot folgen. Die Voraussetzungen waren sehr gut. Das Boot lief im Training unter Ulrich Schöttler sehr gut und das wollten die Beiden jetzt auch zeigen. Sie legten einen perfekten Start hin und gaben die Führung nicht mehr ab. Unter lautstarken Anfeuerungsrufen der mitgereisten CCE-Truppe fuhren sie als erstes über die Ziellinie und holten die erste Goldmedaille nach Emsdetten. Aber das war noch nicht genug. Es stand noch das Finale im K4 auf dem Programm. Traditionell stellt das Kanuteam NRW immer gute Mannschaftsboote. Da zahlt sich die Erfahrung und auch die Gabe vom Disziplingruppentrainer (Jugend) Ulrich Schöttler aus, die passenden Sportler zusammenzustellen. Die Boote laufen dann einfach. Daher war die Erwartungshaltung, aber auch die Anspannung groß. Als der Startschuss fiel, fuhr der K4 in der Besetzung Miguel Heckhoff (DJK Mülheim), Branimir Dimitrov (KG Essen), Linus Engeln und Lukas Drossart (SG Holzheim) fulminant aus dem Start raus. Es war bis zum Zieleinlauf ein Kopf-an-Kopf Rennen mit dem Boot der Renngemeinschaft Baden-Württemberg (RG Baden-Württemberg). Die Zuschauer mussten erst das offizielle Ergebnis abwarten bis feststand, wer sich den Deutschen Meistertitel gesichert hat. Da war das glückliche Ende auf Seiten der NRW-Jungs. Sie sind die neuen Deutschen Meister im K4 über die 500m Strecke. Der Jubel war riesig.
So einen Jubel wollten auch Jens Ternirsen und Noah Körholz erleben. Im K2 über 1000m ging ein reines Vereinsboot für den Kanuverband NRW an den Start. Jens Ternirsen und Noah Körholz fahren schon einige Jahre zusammen im Boot und sind ein eingespieltes Team. Das hat machte sich bezahlt. Sie absolvierten den Vor- und Zwischenlauf und qualifizierten sich souverän für den Endlauf. Dort wartete starke Konkurrenz auf das Duo. Die sehr starken Boote der RG-Nord und des KC Potsdams machten richtig Druck. Doch die beiden CCE-Routiniers haben sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und hielten sehr gut mit. Am Ende fuhren sie in einer hervorragenden Zeit als 3. über die Ziellinie und konnten sich über die Bronzemedaille freuen.
Für Noah Körholz war nach dem K2 über 1000m noch nicht Schluss. Er hat sich mit seinem Partner Finn Haverkamp (KG Essen) im K2 über die 500m Strecke ebenfalls für das Finale qualifiziert. Auch hier wartete sehr starke Konkurrenz. Aber das Boot der beiden NRW-Sportler lief hervorragend und sie fuhren lange in der Führungsgruppe mit. Letztendlich waren die Junioren WM Fahrer kurz vor der Ziellinie doch etwas zu schnell und haben die Medaillenverteilung unter sich ausgemacht. Noah Körholz und Finn Haverkamp sind als 4. bester K2 Deutschlands über die 500m Strecke ins Ziel gefahren. Das ist eine sehr beachtliche Leistung. Die RG Sachsen hat ihren K2 kurzfristig vom Finale abgemeldet und dadurch sind Jens Ternirsen und Max Stainer (KSC Lünen) nachgerückt. Somit durften auch sie Finalluft schnuppern. Das Rennen lief nicht wie erhofft, so dass sie am Ende fuhren sie als 9. über die Ziellinie.
Beide CCE-Sportler starteten anschließend im K4. Das waren RG-Boote des Kanuverbandes NRW. Jens Ternirsen saß mit Robin Rusch (KSC Lünen), Liam Buch (Castroper TV) und Finn Haverkamp (KG Essen) im ersten Vierer. Noah Körholz bestritt die Rennen mit Max Stainer (KSC Lünen), Nils-Lasse Fuchs (KC Friedrichsfeld) und Yannick Glittenberg (DJK Mülheim) im zweiten NRW-Vierer. Im Training lagen die beiden Boote immer auf Augenhöhe, so dass ein spannendes Finale zu erwarten war. Der Landestrainer Mirko Wojdowski hatte diese Boote zusammengestellt und hoffte, dass ein oder vielleicht auch zwei Medaillen am Ende auf der Karte des Kanuverbandes NRW standen. Nach guten Vor- u. Zwischenläufen erreichten beide Boote das Finale. Dort wurde es spannend. Nach dem Startschuss lagen alle 9 Finalboote noch gleich auf. Erst 100 m vor dem Ziel konnten sich vier RG-Boote leicht vom Feld absetzen. Auch hier gaben die mitgereisten Fans alles und feuerten die beiden NRW-Boote lautstark an. Das hat scheinbar geholfen. Der erste NRW-Vierer durfte sich über die Silbermedaille freuen. Der zweite NRW-Vierer mit Noah Körholz kam als Vierter ins Ziel. An den Zeiten der 2.-4. Platzierten, welche nur 5/10-tel Sekunden auseinanderlagen, sieht man, dass es nur Bruchteile von Sekunden sind, die über die Medaillen entscheiden.
Auch im K1 waren Jens Ternirsen und Noah Körholz erfolgreich. Im K1 über 1000m war Noah Körholz und über 500m Jens Ternirsen als einzige NRW-Sportler im A-Finale. Nach starken Rennen landete Noah Körholz über 1000m auf dem 7. Platz. Jens Ternirsen belegte Platz 9 auf der 500m Strecke. Im B-Finale über 1000m belegte Jens Ternirsen Platz 8 und Noah Körholz erreichte über die 500m Platz 4.
Am Abschlusstag steht immer das 5km Langstreckenrennen auf dem Programm. Im Massenstart fahren alle Boote gleichzeitig los. In der Startphase kommt es daher häufig zu Kenterungen oder es werden Steuerschäden am Boot verursacht, die eine Weiterfahrt unmöglich machen. Davon war der Jugend K2 mit Linus Engeln und Lukas Drossart Gott sei Dank nicht betroffen. Die Boote von der RG Baden-Württemberg, der RG Nord und der NRW-Zweier setzen sich beim Start relativ schnell an die Spitze. Auf der Strecke wechselte zwischendurch die Führungsarbeit. Bei Linus Engeln und Lukas Drossart schwanden am Ende des Rennens langsam die Kräfte und sie konnten das RG-Boot aus Baden-Württemberg nicht mehr einholen und wurden Deutscher Vizemeister über die Langstrecke.
Die Langstrecke im K1 ist die Lieblingsstrecke von Jens Ternirsen. Vor dem Rennen hat er schon gehofft, dass er weit vorne mitfahren kann. Nach dem Massenstart mit 38 Booten konnte er sich in die Führungsgruppe setzen. Auch in den hart umkämpften und für die Zuschauer spannenden Wenden, behielt Jens Ternirsen die Oberhand. Die mitgereisten CCE-Fans konnten es nicht glauben, dass er kurz vor dem Ziel noch in Führung lag. Sie haben ihn noch mal lautstark angefeuert. Jens Ternirsen konnte 100m vor der Ziellinie die Angriffsversuche von Franz Krones (KSV Flöha) und Mario Jäger (SC Magdeburg) noch abwehren und fuhr als erstes über die langersehnte Ziellinie. Damit ging der Deutsche Meistertitel unverhofft nach Emsdetten. Kurz nach Jens Ternirsen kam Noah Körholz nach einem sehr starken Rennen auf Platz 12 ins Ziel. Jan Reppenhorst kämpfte sich mit einer tollen Leistung durch und fuhr als 22. über die Ziellinie. Justus Welle hatte nach einem schnellen Start Pech und ist nach 2 km in eine Karambolage geraten. Dabei wurde das Steuer beschädigt und er musste das Rennen abbrechen.
Neben den 3 Medaillengewinnern nahmen 8 weitere CCE-Sportler erfolgreich an der DM teil. Bei den Schülerinnen A haben sich Maja Venker, Carlotta Neumann, Klara Fischer und Greta Welle qualifiziert. Im K1 über 500m präsentierte sich Greta Welle in einer sehr guten Form, obwohl sie mit einer Erkältung zu kämpfen hatte. Sie konnte sich über einen stark besetzten Vorlauf für den Zwischenlauf qualifizieren. Dort war dann Schluss und sie belegte Platz 7.
Im K2 gemeinsam mit Maja Venker lief es über die 500m Strecke richtig gut. Sie schrammten im Zwischenlauf haarscharf an einer faustdicken Überraschung vorbei. Um 2/10-tel Sekunden verpassten sie den Finaleinzug und belegten im Zwischenlauf Platz 4. Mit so einer starken Leistung hatte keiner gerechnet.
Für Carlotta Neumann und Klara Fischer war es die erste Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft. Dementsprechend war die Nervosität groß. Klara Fischer hatte sich für den K4 mit Maja Venker, Greta Welle und Carlotta Neumann qualifiziert. Im K2 über 500m konnte sie sich gemeinsam mit Carlotta Neumann über einen Nachrückerplatz freuen. Somit durfte das Duo auch im K2 über die 500m Strecke starten. Über den Vorlauf konnten sie sich unerwartet für den Zwischenlauf qualifizieren. Hier war die Konkurrenz für die jungen Kanutinnen aber zu stark und sie belegten Platz 9.
Im K4 über 500m stiegen die 4 Mädels gemeinsam ins Boot. Auch in dieser Bootsklasse kamen sie über den Zwischenlauf nicht hinaus und belegten dort Platz 5. Auf der Langstrecke über 2000m erpaddelten sie sich Platz 9.
Im Kanumehrkampf haben Maja Venker und Carlotta Neumann ihr Bestes gegeben. Sie absolvierten einen Athletikteil, eine Laufstrecke und 2 Paddelstrecken. In der Abschlusswertung landeten die beiden CCE´lerinnen auf Platz 23 bzw. Platz 21.
Auch die CCE-Jugend war vertreten. Francis Beckmann und Tim Nevels stellten sich der starken Konkurrenz.
Im K2 der weiblichen Jugend fuhr Francis Beckmann über 500m mit Lotte Liwowski (KC Friedrichsfeld). Nach einem starken Rennen belegten sie im Zwischenlauf den 4. Platz. Das reichte leider nicht für eine Finalteilnahme. Im K2 über 200m kam Francis Beckmann mit ihrer Partner Sarah Milchau (KSC Lünen) nicht über den Zwischenlauf hinaus. Über die 5000m im K2 erpaddelten die Beiden den 11. Platz. Der K4 über 500m in der Besetzung Francis Beckmann, Sarah Milchau (KSC Lünen), Isabel Glettenberg (KG Essen) und Paula Kristan (KC Friedrichsfeld) hat im Zwischenlauf Platz 7 eingefahren. Francis Beckmann startete ebenfalls im K1 über 200, 500m und 1000m. In diesen Rennen kam sie als jüngerer Jugendjahrgang nicht über den Vorlauf hinaus.
Tim Nevels hatte mit starker Konkurrenz zu kämpfen. Nach einem locker gefahrenen Vorlauf lieferte der Sprinter im Zwischenlauf über die 200m Strecke ein grandioses Rennen ab. Leider fuhr er um wenige Zehntelsekunden am Finale vorbei. Im K1 über die 500m Strecke lief es für Tim Nevels nicht wie erhofft. Er kam über den Vorlauf nicht hinaus. Im K2 mit Samuel Schimanski (KSC Lünen) lief es gut. Über 500m erreichte das Duo den Zwischenlauf und belegte dort den 5. Platz. Ebenso im K2 auf der 1000m Strecke. Im K4 fuhr das RG-Boot in der Besetzung Tim Nevels, Leif Thalhäuser , Leonard Mühlbauer (beide KC Friedrichsfeld) und Philipp Fink (KR Hamm) in den Zwischenlauf und sie belegten dort den 5. Platz. Auf der Langstrecke über 5000m ging Tim Nevels ebenfalls im K4 an den Start. Leider kam es in der Wende zu einem unfreiwilligen Zusammenstoß mit dem K4 aus Baden-Württemberg. Es kam zur Rangelei und am Ende der Wende waren beide Steuer krumm und die beiden Boote konnten ihre Fahrt nicht fortsetzen.
Bei den Junioren griffen Jan Reppenhorst und Justus Welle ins Renngeschehen ein. Jan Reppenhorst kam im K1 über die 200m und 500m trotz guter, persönlicher Leistungen nicht über den Vorlauf hinaus. Die Konkurrenz war schnell unterwegs. Im K2 fuhr er mit Noah Kaufhold (KR Hamm) im 500m Zwischenlauf auf Platz 8 und über 1000m auf Platz 7. Der K4 musste im Zwischenlauf in der Besetzung Justus Welle, Jan Bratz (KG Essen), Jan Reppenhorst und Noah Kaufhold (KR Hamm) die Segel streichen. Es reichte nicht für die Qualifikation für den Endlauf.
Justus Welle überstand im K1 über 500m den Vorlauf nicht. Über die 200m Strecke fuhr er über den Vorlauf in den Zwischenlauf. Dort zeigte Justus Welle ein sehr schnelles Rennen und wurde mit Platz 5 belohnt. Einen weiteren Zwischenlauf erreichte er über die 1000m. Auch dort fuhr er ein beherztes Rennen und belegte am Ende Rang 5. Mit Jan Bratz (KG Essen) fuhr Justus Welle über die 500m und 1000m Distanz. Sie qualifizierten sich über den Vorlauf für den Zwischenlauf. Am Ende belegten die Jungs über beide Strecken Platz 6. Es gibt seit einiger Zeit auch Mixed Boot Rennen. Justus Welle ging mit Insa Hülsdonk (KC Friedrichsfeld) auf die 500m Strecke. Die Beiden fuhren einen sehr guten Vorlauf und belohnten sich mit der Qualifikation für den Zwischenlauf. Dort warteten starke Mixedboote, die mit WM-Fahrern an den Start gingen. Da hatten sie keine Chance und landeten auf Platz 5.
Der CCE-Cheftrainer war mit allen gezeigten Leistungen zufrieden und hat sich natürlich auch über die Medaillen gefreut. Das zeigt, dass am Landesleistungsstützpunkt Emsdetten erfolgreich gearbeitet wird.

Bericht Anne Welle



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