Aktuelles
22.08.2024
Deutsche Meisterschaft Brandenburg 2024
In der vergangenen Woche fanden in Brandenburg an der Havel die Deutschen Meisterschaften des Kanurennsports statt (die EV berichtete). Bei sonnigen Temperaturen brachen die 11 für die DM qualifizierten Dettener Sportler mit ihren Eltern und Trainern in das Abenteuer auf. Für einige Sportler waren es die ersten Deutschen Meisterschaften und somit wurde bei der Ankunft mit großen Augen die imposante Wettkampfstätte in Brandenburg bewundert.
Nach der Eröffnungsfeier am Montagabend begannen ab Dienstag die ersten Wettkämpfe. Gestartet wurde im KMK (Kanu Mehrkampf). Es musste eine 1500m Laufstrecke, 100m Paddelsprintstrecke, 1000m Paddellangstrecke und die athletische Übung „Basketball Druckwurf“ absolviert werden. Aus den Teilergebnissen ergibt sich am Ende des Wettkampfes das Gesamtergebnis. Bei heißen Temperaturen lieferten die CCE-Athleten sehr gute Ergebnisse ab. Das Teilnehmerfeld in der KMK- Disziplin war riesig. Bis zu 40 Teilnehmer umfasste eine Altersklasse. Flora Beckmann war die jüngste CCE-Teilnehmerin und landete am Ende des Wettkampfes auf einem hervorragenden 10. Platz. Luca Hoppe lieferte ebenfalls ab. Durch seine Lauf- und Paddelstärke belegte er in der Gesamtwertung Rang 6. Das war ein riesiger Erfolg. Carlotta Neumann, Connor Beckmann, Luca Franke und Luis Böhmer erreichten gute Plätze im Mittelfeld.
Aber nicht nur der KMK stand für die Sportler auf dem Programm. Ab Mittwoch packten die CCE Kanuten ihre Paddel aus und griffen ins Renngeschehen ein.
Bei den Schülerinnen A startete Flora Beckmann im K1 auf der 500m Strecke. Sie zeigte ihr Können und fuhr über den Vorlauf in den Zwischenlauf. Ein großer Erfolg. Dort belegte sie Rang 7. Im K2 ging sie gemeinsam mit Carlotta Neumann an den Start. Auch hier fuhren die beiden jungen Kanutinnen bei ihrer ersten DM-Teilnahme einen tollen Vorlauf und qualifizierten sich für den Zwischenlauf. Hier war dann leider Endstation. Nach einem schnellen Rennen belegten sie einen starken 7. Rang. Die Jungs wollten es den Mädels nachmachen und auch zeigen, was sie können. Luca Franke und Luca Hoppe starteten ebenfalls im K1 über die 500m Strecke. Luca Franke fuhr einen schnellen Vorlauf und konnte sich so für den Zwischenlauf qualifizieren. Ein großer Erfolg, der im Vorfeld so nicht absehbar war. Im Zwischenlauf war die Konkurrenz dann doch zu schnell unterwegs und er verpasste mit Rang 9 einen Finalplatz. Für Luca Hoppe als erstjähriger Schüler A Fahrer waren die Mitstreiter in seinem Vorlauf zu schnell und er belegte dennoch einen guten Rang 8. Damit konnte er aber leider nicht in den Zwischenlauf einziehen. Nach den K1 Rennen stiegen die Emsdettener Jungs noch in die Mannschaftsboote. Luca Franke und Luca Hoppe gingen gemeinsam an den Start. Sie fuhren einen schnellen Vorlauf und konnten sich dadurch einen Platz im Zwischenlauf sichern. Dort war das Renntempo dann doch zu hoch und sie belegten Rang 7. Damit konnten sie sich nicht für das Finale qualifizieren. In dem anderen Dettener Mannschaftsboot saßen Connor Beckmann und Luis Böhmer. Auch sie wollten ihr Können unter Beweis stellen und gute Ergebnisse rausfahren. Die anderen Zweier ihres Vorlaufs waren leider knapp vor dem Dettener Duo. Nach einem couragierten Rennen landeten sie auf Rang 10. Damit war der Zwischenlaufeinzug leider verpasst. Aber es ist für die erstmalige Teilnahme an einer DM und als jüngerer Jahrgang der Altersklasse ein guter Erfolg.
Im K4 lief es für Luis Böhmer, Connor Beckmann, Luca Franke und Luca Hoppe richtig gut. Es zeigte sich, dass sie ein eingespieltes Team sind. Über den Vorlauf qualifizierte sich der Vierer für den Zwischenlauf. Dort fuhr das Quartett ein schnelles Rennen und belegte einen hervorragenden 7. Platz.
Aber damit war die DM noch nicht vorbei. Am letzten Wettkampftag finden traditionell die Langstreckenrennen statt. Im Schüler A Bereich muss eine Strecke von 2000m absolviert werden. Der CCE schickte den Mädels K2 und die Jungs im K4 ins Rennen. Beide Boote schlugen sich sehr gut. Am Ende erzielten die Mannschaftsboote Platz 6 bzw. für den K4 sprang der 10. Platz heraus.
Für die jugendlichen Kanuten Francis Beckmann, Maja Venker und Greta Welle begann mittwochs die DM. Nur Francis Beckmann, als älterer Jugendjahrgang, konnte sich über die Westdeutschen Meisterschaften DM-Startplätze im Einer sichern. Im K1 startete sie über die 500m Strecke. Sie bot eine starke Leistung und konnte sich für den Zwischenlauf qualifizieren. Dort belegte sie letztendlich Rang 7 und verpasste damit den Finaleinzug. Über 1000m im K1 zog Francis Beckmann wiederum souverän in den Zwischenlauf ein. Dort war es dann ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Auf der Hälfte der Strecke fuhr Francis Beckmann noch in der Führungsgruppe mit. Sie musste unter den ersten 3 Booten des Zwischenlaufs sein, um sich für das Finale zu qualifizieren. Es war ein packendes Rennen um die Plätze 1 bis 3. Die letzten Meter mussten die Entscheidung bringen. Francis Beckmann konnte zum Schluss nicht mehr gegenhalten und kam als 4. ins Ziel. Trotz des knapp verpassten Finales war es eine großartige Leistung, mit der die junge Kanutin sehr zufrieden sein kann. Im K2 startete sie nicht mit ihren Vereinskolleginnen, sondern in einem Boot der Renngemeinschaft NRW. Auf der 500m Strecke saß sie mit Celinè Sander (KG Essen) in einem Boot. Auch hier fuhren sie über den Vorlauf souverän in den Zwischenlauf. Dort wurde es wieder spannend. Bis kurz vor dem Ziel waren sie in der Spitzengruppe und konnten sich aber im Endspurt leider nicht durchsetzen und landeten auf Rang 4. Damit war der Finaleinzug nicht möglich. Für Maja Venker und Greta Welle lief es auf der 500m Strecke auch richtig gut. Als jüngerer Jugendjahrgang ist es schwer, sich gegen die älteren und meist schnelleren Sportlerinnen zu behaupten. Das Duo fuhr einen schnellen Vorlauf und zog in den Zwischenlauf ein. Dort war aber das Renntempo doch zu hoch und sie landeten auf Rang 8. Auf der 200m Strecke im K2 lief es ähnlich. Den Vorlauf haben sie ohne Probleme überstanden und landeten im anschließenden Zwischenlauf auf Platz 7. Francis Beckmann durfte nach den K2 Rennen auch noch in den K4 des Landesverbandes NRW steigen. Zusammen mit Celinè Sander (KG Essen), Tabea Schimanski (KSC Lünen) und Lilith Buch (Castroper TV) saß sie in einem Boot und kämpfte um ein Finalticket. Über den Vorlauf qualifizierten sie sich erneut für den Zwischenlauf. Diesmal sollte der Zwischenlauf aber keine Endstation sein. So kam es auch. Das Quartett fuhr einen sehr guten Zwischenlauf und löste das heiß ersehnte Finalticket. Die Freude darüber war groß. Es ist schon ein Erlebnis in einem Finale der Deutschen Meisterschaft an der Startlinie zu stehen. Als der Startschuss fiel, erwischten die 4 Mädels keinen optimalen Start und fuhren schon leicht der Führungsgruppe hinterher. Diesen Abstand konnten sie über die 500m nicht mehr aufholen und landeten am Ende des Rennens auf Rang 7. Auch die jugendlichen CCE-Sportlerinnen mussten am letzten Wettkampftag noch eine Langstrecke von 5000m zurücklegen. Maja Venker und Greta Welle saßen in einem Boot. Francis Beckmann fuhr gemeinsam mit Tabea Schimanski (KSC Lünen) im NRW-Boot. Der Massenstart ist ein reines Glücksspiel. Es wird gedrängelt und abgedrängt. Da muss man sich schon mit Ellenbogen durch das Gewusel kämpfen. Jedoch erwischten alle 4 einen sehr guten Start. Francis Beckmann und Tabea Schimanski fuhren direkt in die Führungsgruppe und lagen nach 250m bereits auf Rang 2. Maja Venker und Greta Welle mussten nach knapp 200m ihr Boot abbremsen. Ein Boot des LKV Berlin ist auf der Innenseite an dem Duo vorbeigefahren. Es war zu eng, um unfallfrei weiterfahren zu können. Das kostete wertvolle Zeit, die sie im Rennen um die Führungsgruppe nicht mehr einholen konnten. Am Ende fuhren sie als 12. über die Ziellinie. Bei Francis Beckmann und Tabea Schimanski verlief das weitere Rennen hervorragend. Nur kurz gab es einen Schreckmoment. Das Duo musste auf Höhe der Zuschauertribüne eine Wende fahren. In der Wende kam es zu einer Kollision zweier Boote, die dann beide kenterten. Im letzten Moment konnte Francis Beckmann das Boot noch um die gekenterten Mitstreiter manövrieren. Wenn sie nicht so schnell reagiert hätte, wären die beiden Mädels vermutlich ebenfalls baden gegangen. Auf der Langstrecke wird mit harten Bandagen gekämpft. Das an Position 4 liegende Boot aus Berlin hat nach dem überstandenen Wendemanöver versucht dem NRW-Zweiter mit den Paddeln das Steuer abzuschlagen. Ein Steuerschaden hätte für NRW das Aus bedeutet und für die Berliner vermutlich die Bronzemedaille. Aber auch hier ist Gott sei Dank nichts passiert und Beckmann / Schimanski konnten ungehindert ihre Fahrt fortsetzen. Das Duo fuhr ein richtig starkes Rennen und belohnte sich nach einem starken Endspurt mit der Bronzemedaille. Ein Erfolg, mit dem im Vorfeld niemand gerechnet hatte. Daher war die Freude riesig und die beiden Sportlerinnen konnten es auch bei der anschließenden Siegerehrung noch gar nicht glauben.
Auch die CCE-Junioren Linus Engeln und Justus Welle wollten auf der DM gute Leistungen zeigen. Für Justus Welle lief es leider nicht so, wie er es sich im Vorfeld gewünscht hat. Er konnte sein ganzes Leistungsvermögen nicht abrufen. Im K1 über 200m, 500m und 1000m kam er nicht über den Vorlauf hinaus und verpasste knapp die Zwischenläufe. Über die 200m Strecke war es besonders knapp. Er verpasste um 6 Zehntel den „rettenden“ Qualifikationsplatz 5 für den Zwischenlauf. In seiner „Topform“ wäre mindestens der Zwischenlauf drin gewesen. Im K2 lief es viel besser. Im RG-Boot NRW startete er gemeinsam mit Noah Kaufhold (KR Hamm). Über die 500m fuhr das Duo souverän in den Zwischenlauf. Dort belegten sie Rang 5 und somit war dort leider Endstation. Nur die ersten 3 Paare des Zwischenlaufs konnten das Finalticket lösen. Linus Engeln hat im Vorfeld mit der ein oder anderen Medaille geliebäugelt. Bei den Ergebnissen der EM und WM durfte er auch mehr als mit einer Medaille liebäugeln. Für Engeln war es aber eine sehr lange und vor allem eine sehr anstrengende Saison mit der EM und WM als absolute Höhepunkte. Ulrich Schöttler, Emsdettener Cheftrainer, hat aus diesem Grund mit ihm vereinbart, dass er nicht alle Strecken fahren muss. Die Kräfte schwinden einfach irgendwann und die absolute Topform der EM und WM konnte er bzw. könnte auch kein anderer Athlet über diese gesamte Zeit halten. Daher ging er im K1 nur über die 500m an den Start. Dort fuhr er wie erwartet in das Finale. Hier warteten seine Nationalmannschaftskollegen auf ihn. Als der Startschuss fiel, war schon klar, dass es ein unglaublich schnelles Rennen wird. Bis zur 250m Marke fuhr Engeln vorne mit. Danach musste er abreißen lassen. Die Kräfte waren aufgebraucht. Das war Glück für seine Mitstreiter. Wäre Linus Engeln das Rennen wie auf den ersten 250m zu Ende gefahren, wäre sicherlich eine Medaille drin gewesen. Somit hat er seinem EM-Zweierpartner Tim Ole Methner den „Vortritt“ gelassen und ihm nach dem Rennen herzlich zur Silbermedaille gratuliert. In der Endabrechnung landete Linus Engeln auf Rang 7.
Im K2 über 500m und 1000m ging Linus Engeln gemeinsam mit Lukas Drossart (SG Holzheim) auf Medaillenjagd. Wie erwartet zog das Duo in beide Finals ein. Im Vorfeld hat sich Ulrich Schöttler Medaillenchancen ausgerechnet. Aber genau wie für Linus Engeln war für Lukas Drossart ebenfalls die EM und WM der absolute Saisonhöhepunkt. Auch lief das Boot nicht so ruhig, wie die beiden es gewohnt waren. Sie lieferten sich trotz der schwindenden Kräfte über beide Strecken packende Rennen. Sie wollten es wissen und sich die Medaillen schnappen. Aber leider konnten sie sich im jeweiligen Endspurt nicht durchsetzen. Am Ende stand Platz 4 über 500m und Platz 5 über 1000m auf dem Tableau. Seit einiger Zeit gibt es im Wettkampfbereich auch den K2 Mixed. Hier ist Linus Engeln gemeinsam mit Rianne Heck (KC Friedrichsfeld) gestartet. Über den Vor- und Zwischenlauf qualifizierten sie sich für das Finale. Dort traf das Paar wieder auf die Nationalmannschaftskollegen von Linus Engeln. Davon haben sie sich aber nicht beeindrucken lassen. Sie kamen gut aus dem Start raus und fuhren ein starkes Rennen. Am Ende der 500m fuhren sie als 6. über die Ziellinie.
Zum Abschluss startete Linus Engeln im K4 gemeinsam mit Lukas Drossart (SG Holzheim), Branimir Dimitrov (KG Essen) und Yannick Glittenberg (DJK Ruhrwacht Mülheim). Jetzt sollte endlich die langersehnte Medaille gewonnen werden. Über den Vorlauf haben sich die 4 für das Finale qualifiziert. Dort starteten sie vielversprechend und fuhren in der Führungsgruppe mit. 100m vor dem Ziel wurden die Schlagfrequenzen noch einmal deutlich erhöht. 3 Boote enteilten dem Rest des Feldes. Es ging jetzt nur noch um die Medaillenfarbe. Nach einem starken Endspurt der 3 führenden Boote fuhr das NRW-Boot als 3. über die Ziellinie und holte sich damit die Bronzemedaille.
Am Sonntagabend sind nach einer Woche alle CCE´ler glücklich und zufrieden zu Hause angekommen. Es war eine spannende und vom Regattateam Brandenburg perfekt organisierte Deutsche Meisterschaft. Auch der großartige Empfang der Olympioniken und die tolle Abschlussfeier werden den Sportlern und Eltern wohl noch lange in Erinnerung bleiben.
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