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Geschichte

Die Heimat des CCE - Unser Bootshaus und seine Entstehung

Es war so etwa 1946, als sich auf der Ems die ersten Paddelboote nach dem Kriege wieder sehen ließen.

Man kannte sich natürlich untereinander, eroberte gemeinsam die Ems, wobei vor allem der "Ganges" ein bevorzugtes Ziel gewesen sein muss. Die sich so ergebende Interessengemeinschaft hatte bald vor allem ein Problem, wo konnte man in Emsdetten, möglichst in Nähe des Flusses, die Boote lagern Man fand schließlich eine Möglichkeit und zwar im Keller des Gasthauses Bisping Waldesruh. Hier auf diesem Gelände trat man sozusagen die Nachfolge eines Ruderclubs an. Wer weiß denn heute noch, dass es so etwas mal in Emsdetten gegeben hat. Allerdings war das von den Ruderern benutzte Bootshaus bei einem Hochwasser fortgeschwemmt worden und wohl auch der Club mit. Die Boote fanden also Platz bei Bisping im Keller, der aber schon bald zu klein wurde.

Es kam ein Schuppen hinzu, um so die wachsende Anzahl an Booten unterbringen zu können. Der Keller, so praktisch er auch war, hatte aber doch einen großen Nachteil. So 1 – 2 mal im Jahr hatte, wie heute auch noch, die Ems Hochwasser, und jedes Mal lief natürlich der Keller voll. Das Ergebnis: die oben liegenden Boote trieben auf, wurden gegen die Decke gedrückt, und manches Boot, es waren ja nur Faltboote, ist so einfach zerquetscht worden. Aber auch so manches Boot ist, um es zu retten, von unten angebohrt worden, damit die Luft entwich und es voll Wasser laufen konnte, denn anders waren sie nicht zu bergen. Also, ideal war es im Keller bei Bisping nicht.

So langsam hatte sich dann im Laufe der Jahre aus der losen Interessengemeinschaft der Paddler ein Verein gebildet, und im Sommer 1950 entstand auf der Gründungsversammlung bei Teigeler unser heutiger C C E.

10 Jahre später, der Verein war weiter gewachsen, der Rennsport hinzu gekommen, wurde allen klar, man brauchte irgendwo ein Zuhause. Auch das Problem der Bootslagerung wurde immer größer, denn bei Bisping wurde es zu eng.

Also, einhellige Meinung, wir brauchen ein Bootshaus. Aber woher nehmen und wohin sollte es? Schwierige Fragen, denn außer Optimismus war damals nichts vorhanden.

Es zeichneten sich zunächst zwei Grundstücke für den Neubau eines Bootshauses ab. Einmal vor der Fußgängerbrücke bei Reinermann am linken Emsufer, was aber leider dann aus Kostengründen nicht zu realisieren war. Weiter war ein Grundstück am Ende vom Hagenkamp im Gespräch. Aber das war Hochwassergebiet, kam also auch nicht infrage. Und dann hatte die Stadt Emsdetten ein Einsehen und stellte auf Sinningerseite der Ems dem Club das heutige Grundstück zur Verfügung. Pikanterweise lag übrigens das Gelände damals noch auf Saerbecker Gebiet. So, das Grundstück war da, jetzt brauchte man nur noch Geld um anzufangen. Aber woher nehmen?

Die Stadt Emsdetten hatte wieder einmal eine Idee und zwei Baracken übrig, die uns zur Verwertung angeboten wurden. Diese wurden abgebrochen, die eine eingelagert und die zweite an das Emsdettener Kalksandsteinwerk weitergereicht, wofür wir im Gegenzug 10.000 Steine und Material für das Fundament erhielten. Eine großzügige Sache oder war es gutes Verhandlungsgeschick gewesen?

Hilfreich war auch der von freiwilligen Kräften des Vereins im Auftrag der Post durchge- führte Abbau einer Telegrafenlinie von Saerbeck nach Greven. So um die 200 Masten hatte diese Aktion gebracht und wurden so nach und nach wieder eingesetzt. Die Querträger aus Metall wurden zum Teil als Schrott an die Firma Jürgens verkauft, aus anderen wurden Bootsständer gebaut. Es sollen noch heute einige davon in Gebrauch sein.

Am 26.2.1962 - Rosenmontag - war dann endlich Baubeginn mit ersten Arbeiten am Fundament. Bis Mittag wurde gearbeitet, anschließend gefeiert. Und im Frühjahr 1964 war das Bootshaus fertig und wurde mit einem großen Fest eingeweiht. Dieser erste Teil des heutigen Bootshauses umfasste die Bootshalle bis vor den Kraftraum ohne die Rückseite, also die Werkstatt, den Eingangsbereich mit dem Keller, der den Sanitärbereich aufnahm, dazu vor dem Aufgang Duschräume und nach oben den Herdfeuerraum.

Geleistet waren 8.820 Arbeitsstunden, die sich mit 30.875.00 DM in der Finanzierung wieder fanden. Hinzu kamen 35.000.00 DM an öffentlichen Mitteln. Man konnte mit Recht stolz auf das Geleistete sein, vor allem, wenn man daran denkt, wie knapp das Geld damals war. Ein Beispiel mag dies zeigen:

1956 wurde der erste Rennkajak gekauft, Kosten 400.00 DM, die natürlich nicht vorhanden waren. Und so sah die Finanzierung aus:

  • 100.00 DM gab es für Umgraben des Gartens von " Piepen Paul "
  • 100.00 DM für Ausschachten des Kellers bei Kloppenborg
  • 100.00 DM Zuschuss der Stadt
  • 100.00 DM Eigenmittel des Vereins

Nur durch die eigene Arbeit, die Eigenleistung konnte man etwas erreichen. So war es damals und so ist es noch heute. Und notwendig war dies. Denn es wurde weiter gebaut. Der Verein wurde größer, hatte sportliche Erfolge, es wurde Platz gebraucht.

So wurde 1966 die Halle nach hinten erweitert, also die heutige Werkstatt und die Bootslagerung davor gebaut. Hier sind dann auch die letzten Telegrafenmasten verarbeitet worden.

1979 dann die große Erweiterung, die das heutige Bild des Hauses brachte: Der Keller, neue Duschräume und sanitäre Einrichtungen, Hantelraum mit der Garage und unser Saal, damals als Jugendraum deklariert, denn nur dafür gab es Geld.

1990 die bis jetzt letzte Erweiterung, wir bekamen die Sporthalle, die Sauna und zusätzliche Liegeplätze für die Canadier.

Hier stehen wir heute. Es ist viel erreicht worden in den letzten 50 Jahren. Und sicher ist eins: der Verein schläft nicht, so dass sicher irgendwann jemand kommt und sagt: " Wir brauchen Platz! Lasst uns bauen!"